Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher wird gerne in Talkshows eingeladen, ist der Übervater der FDP. Und er sieht sich gern im Rampenlicht - als alter Mann will man nicht in Vergessenheit geraten, das schmerzt. Deshalb verkauft man sich als Propagandist für Despoten, wie dem Präsidenten von Kasachstan Nursultan Nasarbajew. Dem bescheinigte er “mit welcher Klarheit er den Weg seines Landes vorgezeichnet hat. Folter, politische Morde, Unterdrückung der Opposition, fehlende Pressefreiheit – was kümmert das den alten Mann. Ist alles überflüssiger Schnick-Schnack. Oder die Huldigung des Despoten aus Aserbaidschan Alijew und dessen Vater Geidar Alijew vor wenigen Tagen in der Berliner Nobelabsteige Adlon. Geidar Alijew war bekannt für die Unterdrückung der Opposition, die Verletzung elementarer Menschenrechte und der hemmungslosen Bereicherung auf Kosten der Bevölkerung. Sein Sohn folgte den Fußspuren seines Vaters. Dazu hört man von Genscher kein Wort. Aber, so zitierte ihn die Süddeutsche Zeitung am 10. Mai 2013: “In seiner Innenpolitik zeigt Aserbeadschan Entschlossenheit, den Weg der Demokratie und Offenheit zu gehen”. Welch ein Zynismus und welch eine ethische Verkommenheit.
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